Wer erzählt die Geschichte, oder: Was ist ein Narrativ?
Wer erzählt die Geschichte? Das ist eine Frage, die man eigentlich immer stellen sollte, also: nicht nur beim Lesen eines Romans oder eines anderen Erzähltextes. Wer erzählt die Geschichte? – das ist diejenige Grund- und Universalfrage, die zur immer noch wachsenden Beliebtheit des Narrativs in der Sprache von Politik und Medien beiträgt: Denn es macht einen Unterschied, ob ein Sieger oder ein Verlierer die Geschichte erzählt, ob ein Beteiligter (stakeholder) oder ein Unbeteiligter, ein Teilnehmer oder ein Beobachter (Erzählen ist: eine Machtfrage. Immer!). Macht es auch einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau die Geschichte erzählt? – das ist nun diejenige Frage, die uns hier bei schoengeistinnen.de besonders interessiert. Und die immer wieder zu untersuchende, zu erwägende, zu erprobende Intuition dabei ist natürlich: Es könnte einen Unterschied machen, und zwar einen wesentlichen! Zu wenig Geschichten sind historisch von Frauen erzählt worden; es gibt deshalb auch zu wenig Narrative für Frauen (zum Beispiel als Heldinnen, siehe unseren Podcast), und es gibt zu wenig Narrative von Frauen.
Deshalb ist es so außerordentlich – ärgerlich, irgendwie, dass das große weibliche Epos, das Parallelprojekt zu den durch und durch männlichen Epen Homers (die Erfindung der Literatur in der Antike war die Erfindung von Männerliteratur!), jetzt geschrieben wurde, und zwar: von einem Mann – und das auch noch ziemlich gut, ziemlich interessant, ziemlich witzig und ziemlich tiefsinnig. Ach, es ist schade und ein klein wenig ärgerlich; aber wichtiger ist es natürlich, dass dieses weibliche Epos geschrieben wurde (seien wird nicht kleingeistig); und immerhin war es kein Geringerer als Sir Salman Rushdie (wann wird dieser Mann endlich seinen hochverdienten Nobelpreis bekommen???), der schon in seinen bisherigen monumentalen Romanprojekten ganz wunderbare (und ich sage mit Absicht nicht: „starke“ Frauen, das Klischee gehört langsam in eine Mottenkiste ganz weit unten, denn am Ende ist es: ein Männer-Klischee, den Frauen aufgedrückt) – ganz wunderbare also, nämlich: runde wie tiefe, kluge wie einfache, ach: einfach wunderbare Frauengestalten erschaffen hat! Und vielleicht, vielleicht ist das durchaus ein kulturelles Erbe seiner indischen Herkunft, in der die Frauen im Hinduismus, der emanzipiertesten aller Religionen, immer gleich-schön, gleich-wild, gleich-mächtig an der Seite ihrer Göttergatten stehen: Ohne Sarasvati kein Brahma, ohne Shakti kein Shiva, ohne Lakshmis kein Vishnu. Das kosmische Gleichgewicht will es so.
Wer erzählt die Geschichte? Die vier Erzählinstanzen im Roman
Also: Salman Rushdie erzählt uns die Geschichte, zum Ersten; und er erzählt sie in Form eines weiblichen Epos von der Stadt Victory City (so der englische Titel, und der deutsche Verlag hat zum Glück nicht versucht, diesen Titel zu übersetzen). Es ist eine Geschichte, die wie alle wirklich guten Geschichten auf realen Begebenheiten beruht, nämlich einer gewissen Epoche in der Geschichte Südindiens in dem Staate Vijayanagara (frau lese das in den entsprechenden Wikipedia-Artikeln nach, es ist nicht so uninteressant, wie es sich anhört). Im Roman selbst wird die Geschichte von Pampa Kampana erzählt, und zwar in Form eines in Sanskrit anfangs selbst verfassten und später einer Nachkommin in die Feder diktierten Versepos. Pampa Kampana, die ein Patriarchen-, nein: ein Matriarchenalter von 247 Jahren durchlebt, ist aber nicht nur die zweite Erzählerin; nein, sie ist auch die Erschafferin von Bisnaga, Victory City, einer Stadt, die sie durch ihre Worte ins Leben ruft. Das ist ein weiblicher Schöpfungsmythos, und er geht so: Zwei von ihr beauftragte Hirten (man kann Romulus und Remus in ihnen sehen oder etwas anderes) werfen Samen ins Feld, und daraus erstehen keine Soldaten in voller Rüstung (wie im antik-männlichen Mythos bei Kadmos, der Drachenzähne sät und Soldaten erntet, die sich sofort gegenseitig dahinmetzeln), nein: es erwachsen daraus Menschen aller Arten und Formen und Geschlechter. Und jedem Einzelnen von ihnen wird von Pampa Kampana seine eigene Geschichte ins Ohr geflüstert. Wir sind alle die Produkte von Wörtern (was das bedeutet – wird ganz am Ende geklärt, im Roman und hier)?
Pampa Kampana aber spricht im Auftrag der Göttin (die damit zu einer Art dritter Erzählerin wird). Welcher, wird nicht genau gesagt, aber da der Roman sowohl explizit wie auch implizit religiöse Toleranz als unersetzliche Basis für jedes gedeihliche gesellschaftliche Zusammenleben predigt ist, ist es auch egal. Nicht egal ist nur: dass es eine Göttin ist, die durch Kampana spricht. Als Unterton und vierte Erzählinstanz (nach dem Autor, Pampa Kampana, der Göttin) kommt schließlich – und hier meint die Leserin einen dezidiert männlichen Vibe zu verspüren – der Herausgeber dazu, der Pampa Kampanas ursprünglich in Sanskrit, der heiligen Sprache, verfasstes Versepos überträgt, von seiner Entstehung berichtet, gelegentlich kommentiert er es sogar literaturwissenschaftlich (er steht in der Tradition der allwissenden Erzähler des 18. Jahrhunderts). Die Figur bleibt unscharf im Hintergrund, ist aber natürlich, da wir ja nicht direkt Pampa Kampanas Epos lesen, sondern sozusagen seine neuzeitliche Nacherzählung (also nicht: Homer im Originaltext, sondern in einer Leseausgabe fürs Volk), eigentlich für die Art der Erzählung verantwortlich. Und damit nicht genug, wird im Roman selbst noch erzählt: Von den portugiesischen Eroberern und Fremden nämlich, die in jeder Generation aufs Neue im von der Welt abgetrennten (und nur mit seinen Nachbarstaaten durch permanente Kriege verbundenen) Bisnaga auftauchen. Jeder von ihnen hat grüne Augen und rotes Haar (alle Fremden sehen gleich aus, will das wohl sagen; wie: alle Chinesen sehen gleich aus, alle Europäer sehen gleich aus und so weiter – nur im Eigenen sieht man die Differenz, den feinen Unterschied), jeder von ihnen verliebt sich in Pampa Kampana (die in voller Schönheit altern darf), und jeder bringt ihr die Geschichten aus der Welt jenseits von Bisnaga und trägt dann, wenn er seine Schuldigkeit getan hat und gehen darf, die Geschichten von Bisnaga in die Welt (auch hierfür gibt es historische Vorbilder, siehe oben). Und natürlich sind alle Eroberer Männer; nur sie dürfen und können durch die ganze Welt reisen. Aber dann kommt eine von Pampa Kampanas Töchtern, und nach ihr eine ihrer Urenkelinnen, und sie wollen nur eines: dem Allzu-Eigenen fremdwerden, reisen und der Welt ihre Geschichte erzählen. Denn nur wer diejenigen Geschichten erzählt, die anschließend Leben werden, wer eine Menschenflüsterin wird: ist ganz und gar – die Siegerin?
Ein Exkurs in den „Wald der Frauen“: Geschichtslosigkeit
Aber ach, es ist so eine Sache mit den Siegen. Im Wald der Frauen, dem Mittelteil des Epos (und man könnte jetzt ein Dutzend literarischer Anspielungen aufzählen, die sich in diesem sehr eigensinnigen Teil verbergen, die wichtigste ist aber wohl diejenige, der Erzähler selbst erläutert: Es gehört nämlich in den indischen Epen, die zugleich Helden- und Weisheitsgeschichten sind, dazu, dass der Held samt Anhang in einer Phase seiner vorgezeichneten Entwicklung sich ins Exil in den Wald begibt und dort – weiser wird) – im Wald der Frauen also gibt es keine Sieger (und damit auch keine Verlierer). Im Wald der Frauen gibt es, zum ersten, nur Frauen – und diejenigen Männer, die es geschafft haben, die Eingangsprüfung der Göttin zu überstehen, nämlich (und das ist ziemlich lustig): Sie müssen völlige Selbsterkenntnis und Beherrschung über ihre Sinne erlangt haben; wenn nicht, verlieren sie beim Eintritt ihre Männlichkeit, im Wortsinn. Im Wald der Frauen herrscht nur, vielleicht könnte man sagen: der zwanglose Zwang des weiblichen Prinzips, wie es die Göttin vertritt: Einigkeit mit der Natur, keine Destruktion, kein Machtmissbrauch, kein Geschlechter- oder sonstiger Krieg! Im Wald der Frauen leben auch die wilden Frauen – sinnliche Naturwesen mit langen, wirren Haaren, die nicht viel sprechen, sondern unter sich bleiben und unbezähmbar und leidenschaftlich sind. Im Wald der Frauen gibt es zudem, und das ist strukturell von Bedeutung, keine Zeit im linearen Sinn: Alle Zeitebenen fallen ineinander, und unbemerkt altern die Figuren nicht, lassen sich treiben, leben einen Tag wie den nächsten, ohne Morgen und ohne Gestern. Denn die Zeit, der Zeitfluss, das weiß Pampa Kampana, sind beides nur Illusionen; sie selbst ist eine, so sagt sie, „Landkarte der Zeit“, in der jeder Punkt des Jetzt mit vielen Punkten des Vorher und Nachher verbunden werden kann, und alle sind in ihrem Kopf (wie bei jedem ordentlichen Erzähler) gleichzeitig vorhanden. Während die Männer draußen, jenseits des Waldes der Frauen, ausschwärmen über sehr reale Landkarten in sehr reale und sehr, sehr sinnlose Kriege (die stehende Metapher des Romans dafür sind die mit Stroh gefüllten Köpfe des besiegten Gegners, eine Art Lieblingstrophäe aller Herrscher; in einem ordentlichen Krieg müssen irgendwann strohgefüllte abgehackte Köpfe herumgezeigt werden, das gehört sich einfach so – und die Metapher ist so einfach zu übersetzen, dass es beinahe peinlich ist, aber es ist wohl kein Zynismus, sondern einfach: die gebotene Art, um über die völlige Sinnlosigkeit von Kriegen zu sprechen) – während also Victory City zur regionalen Großmacht aufsteigt und dann zur Bedeutungslosigkeit wieder herabsteigt, vergeht im Wald die Zeit nicht. Man kann in diesen Wald gehen; es ist möglich. Man muss aber die Prüfung bestehen. Und man muss dort leben können – ohne Zeit, ohne Siege und sogar, vielleicht: ohne Worte.
Wer erzählt die Geschichte? Erzählen aus dem Geist der Blindheit und des Traumas
Aber auch Pampa Kampana verlässt den Wald wieder, wie es alle indischen Epen-Helden tun, wenn sie ihr Exil abgeleistet haben und seine Prüfungen bestanden. Eine Zeitlang wird sie nun, wenigstens als Vertreterin (der Mann ist im Krieg, der männliche Erbe noch nicht geschlechtsreif), über Bisnaga herrschen, und damit beinahe das politische Ziel erreichen, dass sie sich immer wieder vorgesteckt hatte: Frauen müssen herrschen dürfen! Und während Pampa Kampana herrscht (und alle kampffähigen Männer im Krieg sind), erlebt Bisnaga sein goldenstes Zeitalter: Die Künste werden gefördert und blühen dementsprechend; Liebe und Sexualität werden nicht mehr aus religiösen Motiven unterdrückt, sondern dürfen in all ihren Formen ausgelebt werden; Handel und Austausch mit den Fremden blühen. Langsam gewöhnt sich sogar das Volk (und nicht nur die Eliten) an die neuen Freiheiten und genießt sie. Doch auch der sinnloseste Krieg kann nicht ewig dauern, die Männer kehren zurück, und mit ihnen kommt das ewige Gesetz von Sieg und Niederlage, Macht und Unterdrückung zurück; kehren wieder grenzenloser sexueller Freiheit für die Männer und extreme sexuelle Unterwerfung und Einschränkung für die Frauen ein (der Harem in all seinen Spielarten bleibt dafür das beste Beispiel). Als daraufhin der unaufhaltsame Degenerationsprozess des blühenden Bisnaga einsetzt, möchte man sich als Leserin am liebsten wieder in den Wald der Frauen verkriechen. Pampa Kampana verkriecht sich in eine Klosterzelle; zuvor aber wird sie, und das ist die ultimative Herrschergewalt, eines vermeintlichen Verbrechens wegen geblendet. Im Hintergrund steht der vermeintlich blinde Homer (eine Projektionsfigur, wenn es je eine gab) und grinst ein wenig boshaft: Hat er doch den Erzähler dazu gezwungen, seine Heldin blenden zu lassen – allein, weil es das Narrativ so verlangte, die eingeflüsterte Geschichte! Der wahre Ependichter hat blind zu sein; nur so singt er ganz aus seinem vielfältigen Inneren heraus, kann er die reine Stimme der Götter sein, nicht abgelenkt durch die optischen Versuchungen der schönen Maya, der glitzernden Oberfläche, die Genüsse des Sehens.
Und so tut es auch Pampa Kampana in ihren letzten Jahren, als sie aus dem Trauma heraus ihre Stimme wiedergefunden hat; und vielleicht ist hier doch die Stelle, einen letzten Exkurs zu machen, er heißt: Erzählen aus dem Trauma heraus. Denn Pampa hat als Kind mit ansehen müssen, wie sich ihre Mutter, gemeinsam mit allen Frauen ihres Dorfes, nach einer militärischen Niederlage und der völligen Vernichtung ihrer Männer (mit Stroh gefüllte Köpfe, man erinnere sich), freiwillig anzündete; Witwenverbrennung, eine indische Unsitte (man verzeihe das billige Wort!), deren barbarischer Charakter in sehr ruhigen Worten am Anfang des Romans und am Ursprung des Erzählens steht. Und als sei das nicht genug, wird die junge Pampa, als sie dann in einem Kloster Zuflucht sucht und findet, von dem weisen Mönch und Philosophen, der am Tag philosophisch über den Frieden räsonniert, des Nachts sexuell missbraucht. Mehr Trauma geht nicht. Nur eine Göttin kann Pampa hier noch retten, und die Göttin tut das (dea ex machina), und sie gibt ihr die größte Macht, die sie verleihen kann: Worte, die Leben schaffen.
Wer erzählt die Geschichte? Vom zweifelhaften Sieg der Worte
Damit kommen wir zum Schluss und zur – man muss wohl sagen: Lehre? Und hier muss nun erstmals Pampa Kampana ein wenig ausführlicher länger zu Wort bekommen; es ist ihr letztes Glaubensbekenntnis? Ein Manifest, eine Selbstermächtigung, eine Siegeserklärung? Aber an was? Hören wir Sie, die 247jährige, wie sie ihre allerletzten Worte spricht und gleichzeitig in ihrem Epos niederlegt:
Ich, Pampa Kampana, bin die Autorin dieses Buches.
Ich habe gelebt, um den Aufstieg und Fall eines Reiches zu sehen.
Wie wird man sie einst erinnern, diese Könige, diese Königinnen?
Jetzt existieren sie nur noch in Worten.
Solange sie lebten, waren sie Sieger, oder Besiegte, oder beides.
Jetzt sind sie keines von beiden.
Worte sind die einzigen Sieger.
Was sie taten oder dachten oder fühlten, all das existiert nicht mehr.
Nur die Worte, die all das beschreiben, bleiben.
Sie werden erinnert werden, so wie ich entschieden habe sie zu erinnern.
Ihre Taten werden gekannt werden, so wie ich sie niedergeschrieben habe.
Sie werden das bedeuten, was ich will.
Ich selbst bin jetzt Nichts. Alles, was bleibt, ist diese Stadt der Worte.
Worte sind die einzigen Sieger.
Worte sind die einzigen Sieger: Ist das eine Siegeserklärung der Literatur über die Wirklichkeit, die Literatur als einziger victimless victory? Allzu leicht mag es sich so lesen; und vielleicht wollte Pampa Kampana, dass es das bedeutet. Aber was bleibt dann von all dem, was zwischen den Wörtern passiert, unter ihnen; mit dem Nicht-Gesagten, dem Nicht-Sagbaren, dem halb oder ganz Verschwiegenen? Was von all den Taten, Gedanken, Gefühlen, die die Autorin uns bewusst vorenthalten hat? Im Buch hat sie selbst an einem Punkt erkannt, dass sich ihre Figuren, die ihr am Anfang ihr ganzes Leben verdankten, sich von ihr emanzipiert hatten: „So lernte Pampa die Lektion, die jeder Schöpfer lernen muss, sogar Gott selbst. Nachdem du deine Figuren einmal erschaffen hast, bist du an ihre Entscheidungen gebunden. Das ist „freier Wille“. Das ist eine recht schöne Erklärung des freien Willens aus dem Geist der Erzählung; es zeigt aber auch: Die Autorin ist nicht allmächtig. Es gibt Wege, denen sie nicht folgt, nicht folgen kann (wie beispielsweise diejenigen der „wilden Frauen“ im „Wald der Frauen“). Sie werden aber nicht erzählt. Sind sie deshalb weniger wert? Triumphiert die Literatur wirklich derart gnadenlos über das Leben? Ach, Siege, nach all den Siegen und Niederlagen und strohgefüllten Köpfe ist frau ein wenig skeptisch, wenn sie von Siegen hört, totalen gar. Und wenn schon totale Sieger sein müssen: Ist das nicht der Tod, der ja, welche Nachteile er sonst noch haben kann, auch den fundamentalen hat: nicht wirklich (das meint: aus der Erfahrung) erzählt werden zu können? Im Tod aber, so lernen wir ebenfalls im Text: „Im Tod treffen Triumph und Niederlage demütig aufeinander. Wir lernen viel weniger vom Sieg als von der Niederlage.“ Worte sind die einzigen Sieger? Vielleicht, vielleicht müssen wir als Leserinnen ja auch emanzipieren – von der einzig wahren Geschichte, vom totalen Narrativ, von der Allmacht der Göttinnen wie auch der weiblichen Erzählerin? Vielleicht ist es ja besser der größtenteils abwesende Sekundärerzähler, dem wir unser Vertrauen schenken sollten. Was sagt er? Er sagt auf Zweifel an der Wahrheit der vorgetragenen Geschichte: „Wir müssen antworten: Entweder es ist alles wahr, oder nichts davon ist wahr, und wir ziehen es vor, der Wahrheit einer gut erzählten Geschichte zu glauben. Wir ziehen es vor – welch zivilisierte Wortwahl! Die Wahl aber – treffe jede Leserin selbst. Schließlich ist sie aus der Schöpfung entlassen und hat einen freien Willen.
Jetzt auch auf Deutsch (die Autorin zitiert aus der englischen Ausgabe in eigener Übersetzung):
Salman Rushdie: Victory City. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben. Penguin Verlag 2023.
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