Zu Mary Wollstonecraft-Shelleys Roman Frankenstein, oder der Neue Prometheus Mary Shelleys eigene Mutter, Mary Wollstonecraft die erste, war eine emanzipierte Frau gewesen in einer Zeit, wo das wirklich noch nicht selbstverständlich war. Geboren noch mitten in der Blütezeit des aufklärerischen Zeitalters, durchlebte sie wirre Jugendjahren mit Reisen quer durch Europa (pünktlich zur Revolution war sie […]
Eine Enzyklopädie der Menschenmanipulation
Zu Robert Galbraiths (J.K. Rowlings) neuem Roman Das strömende Grab Am Ende wird Aischylos zitiert: „Glück ist eine Wahl, die manchmal Anstrengung erfordert“. Natürlich könnte das auch ein Motto sein. Am Anfang aber steht ein Zitat aus dem I Ging, dem konfuzianischen Orakelbuch, wie auch vor jedem Einzelkapitel: „Es hat lange gedauert, bis die Dinge […]
Krimis als Emanzipationsgeschichten
Im Übrigen kann man auch Krimis unter gender-Perspektiven lesen, und das ist sogar ziemlich interessant. Auch dazu zuerst eine kurze literaturwissenschaftliche Abschweifung. Der Krimi leidet nämlich manchmal ein wenig unter seinem schlechten Ruf, und als Krimi-Junkie sieht man sich gelegentlich in die Defensive gedrängt; Unterhaltungslektüre, mag ja gut gemacht sein, aber immer nur das gleiche […]
Die „schlafende Enzyklopädie“: ein weiblicher, multikultureller Bildungsroman
Unter Literaturwissenschaftler*Innen ist gelegentlich umstritten, ob es überhaupt so etwas wie einen reinrassigen „Bildungsroman“ gibt; eigentlich, so wird argumentiert, sei das doch eher eine Untermenge des größeren Genres „Entwicklungsroman“, und „Bildung“ sowieso ein derartig deutsches Konzept, dass es in andere Kulturen kaum übertragbar sei. Das alles ist akademisches Tagesgeschäft und wenig interessant, hätte es nicht […]
Podcast 10: Brauchen wir neue Heldinnen?
In unserem letzten Podcast dieser Reihe ziehen wir ein Resümee. Und wir kommen zu dem Schluss: Jede Frau kann die Titelheldin ihres eigenen Lebens sein – inspiriert durch die Bücher, die wir lesen.
„The Mystery of Banksy“, oder: Wer ist der Elefant im Raum?
The mystery of Banksy: Natürlich wollen wir wissen, wer hinter dem Geheimnis steckt. Und am allerliebsten würde man selbst einmal einen echten Banksy entdecken, über Nacht hingetuscht in eine Ecke, wo man sonst nur Mülltonnen und Ratten vermuten würde, und auf einmal ist da ein Kunstwerk, dass einem den Atem stocken lässt und den Ort […]
Podcast 9: Heldentum und die Philosophie der Grazien (Wielands „Musarion“)
„Ein Held wird nicht geformt, er wird geboren.“ In diesem Podcast geht es um das Heldentum in Wielands „Musarion oder die Philosophie der Grazien“.
Romantische Frauen und Junonische Blicke
Ein Besuch beim Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt Wenn du an einem verregneten Sommernachmittag durch die Gassen der Frankfurter Innenstadt streifst – die Hochhäuser verbergen ihre glitzernden Spitzen, und an den Straßenrändern wachsen die Pfützen –, dann könntest du zufällig an einem altehrwürdigen Bürgerhaus vorbeikommen. Es wirkt ein wenig abschreckend; man kann sich vorstellen, dass hier […]
Schweben ohne Geländer
Eine fiktive Geschichte von Kerstin Bönsch Das Leben will sich verbrauchen. Helena Vogel hatte es verbraucht. Während sie auf ihrem Bett lag und ihren Blick ins Vergangene richtete, war sie sich sicher. Sie hatte alles erledigt. Nun war es bald so weit. Sie atmete tief ein und drückte ihren Rücken ins Laken. Die bunten Blumen […]
Podcast 8: Sexualität weiblichen Schreibens (Wielands Autorinnen und sein frühes Frauenhaus)
Wir widmen uns in dieser Folge französischen Autorinnen wie Christine de Pizan und reflektieren gemeinsam, was es mit dem Bau des „Hauses der Frauen“ auf sich hat.