(vgl. zur Handlung von Goethes Trauerspiel ‚Faust‘ und dessen Entstehung die am Ende des Beitrags auszugsweise zitierten Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Eine_Tragödie.; https://de.wikipedia.org/wiki/Susanna_Margaretha_Brandt ) sowie die auf folgender Homepage versammelten Beiträge zu Verständnis, Interpretation und Rezeption: www.goethesfaust.com „Das Kleine mir dann an die rechte Brust“ – die Gretchentragödie im ‚Faust‘ Gretchen ist, aus moderner Perspektive, nicht direkt eine […]
Olga Tokarczuk, oder: enzyklopädisches Schreiben, weiblich
Natürlich wusste ich vorher nichts von Olga Tokarczuk. Aber als dann der Name da war, und als ich mich entschlossen hatte, mich repräsentativ für ihr umfangreiches und vielfältiges Gesamtwerk auf ihr letztes und umfangreichstes Buch zu stürzen, Die Jakobsbücher; und als ich schließlich mit anfänglicher Verwirrung, zunehmender Begeisterung und schließlich großer Bewunderung die 1.200 Seiten […]
Peter Handke, oder: Schreiben ohne Netz und doppelten Boden
Hätte man mich gefragt, wer den Literatur-Nobelpreis wirklich verdient hätte, und zwar als deutsche/r Autor/in, ich hätte spontan und ohne eine Sekunde Nachdenken „Peter Handke“ gesagt (Christa Wolf ist tot, Ingeborg Bachmann ist schon lange tot, und Siri Hustvedt keine deutsche Autorin). Lassen wir dabei die unergiebigen Auseinandersetzungen über seine angeblichen politischen oder moralischen Verfehlungen […]
Der Blog am Ende des Lektüre-Universums (Schluss)
(VII) Der Mensch ist ein Wesen, das Geschichten erzählt, oder: der Blog am Ende des Lektüre-Universums Es ist also vor allem die Erzählliteratur, durch die der tiefe Graben zwischen E- und U verläuft und die zu sich stark voneinander abgrenzenden Stilhöhen neigt. Das hat die eben erwähnten strukturellen Gründe – Dramatik ist Handlung, Lyrik ist […]
Der Blog am Ende des Lektüre-Universums (III)
(V) Avantgarde und Unverständlichkeit – die Hochliteratur koppelt sich ab Im gesamten 19. Jahrhundert floriert die Unterhaltungsliteratur, sei es auf der Bühne, sei es im Roman. Da passt es gut, dass die Literaturtheorie der Zeit sich sowieso den „Realismus“ auf die Fahnen geschrieben hatte. Nachdem man die Weimarer Klassik, die Französische Revolution und die Philosophie […]
Der Blog am Ende des Lektüre-Universums (II)
(III) Der Roman betritt die Bühne und untergräbt die Hochliteratur Als die europäischen Gelehrten dann, gut tausend gemeinhin als „dunkel“ betrachtete Jahre später, daran gingen, das Wissen der Alten wieder hervorzukramen und etwas aufzufrischen, war die Situation auf dem literarischen Markt noch ziemlich entspannt. Genauer gesagt, gab es ihn nicht. Lesen konnte, bis weit ins […]
Der Blog am Ende des Lektüre-Universums
Über Hoch- und Trivialliteratur, in Fortsetzungen Es gibt Metaphern, die so allgemein sind, dass man sie als eine Art Ur-Bilder der Sprache bezeichnen kann. Häufig gehen sie aus von ganz grundlegenden menschlichen Existenzerfahrungen: Natürlich ist der Verstand „kalt“ und das Herz „warm“, und wer sonnt sich nicht lieber im „hellen“ Licht als in der „dunklen“ […]